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Standardvarietäten des Spanischen Der Yeísmo |
Dieses Phänomen ist nicht in ganz Südamerika vertreten und hat verschiedene phonetische Varianten. Es handelt sich hierbei um die Aufhebung der Opposition bei der Aussprache der beiden Morpheme /y/ und /ll/, die im Kastilischen [j] und [λ] ausgesprochen werden. In phonologischer Hinsicht teilt sich Lateinamerika in zwei Teile, von denen der eine an der Opposition festhält und der andere sie aufgibt. Dort klingen dann Wortpaare wie haya - halla und poyo - pollo gleich. Die folgende Tabelle soll eine Übersicht der Verteilung der Phoneme in den Ländern bzw. Regionen geben, die die Opposition noch beibehalten haben: |
Phonologisches System: |
/j/ |
/λ/ |
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Phonetische Realisierung: |
[j] |
[λ] |
Südperu |
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[j] |
[ʒ] |
Teile Ecuadors |
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[ʒ] |
[λ] |
Paraguay |
Die nächste Tabelle zeigt die Phonemverteilung für die Länder mit Yeísmo: |
Phonologisches System: |
/j/ |
/λ/ |
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Phonetische Realisierung: |
[j] |
Mexiko |
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[ʒ] |
La Plata-Staaten |
Der Satz "Yo me llamo Juan" wird in Argentinien, d. h. in einem Land mit eísmo, so ausgesprochen, dass die beiden Wörter yo und llamo mit einem Laut beginnen, der dem französischen in je ähnelt. Zur Erklärung: Der Begriff eísmo bezeichnet die Aussprache der beiden Morpheme /y/ und /ll/ als [ʒ]. Diese sonorisierte, also stimmhafte Variante, wird in manchen Ländern Südamerikas sogar noch zu einer stimmlosen Variante weiterentwickelt, wodurch sich der Laut [ʒ] seinerseits umwandelt in [∫], ein mit dem deutschen 'sch' vergleichbarer Laut. Dadurch würde obiger Satz phonetisch zu [∫o me ∫ámo xwán], wodurch das Verständnis eines Nichtanwenders dieser extremen Form des Yeísmo auf ein ziemlich geringes Maß absinkt. |
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