1. Vorwort
1. Vorwort
Warum dieses Buch?
Es gibt nicht viele Lehrer, die nicht wenigstens ein Mal von ihren Schülern gehört haben, dass Französisch eine schwierige Sprache sei. Diese Einstellung hat zur Folge, dass die Schüler, die Französisch als Fremdsprache erlernen (müssen), eine gewisse Abneigung gegen diese doch sehr schöne Sprache entwickeln.
Vieles wurde schon getan, um den Ruf des Französischen unter den Schülern zu verbessern: Austausche werden organisiert, Schulprojekte vorbereitet und Ausflüge nach Frankreich unternommen (vor allem bei uns im Saarland, dank der geografischen Nähe). Das Ziel: in den Schülern das Interesse wecken, diese Sprache bis zur Perfektion zu erlernen, um sich eines Tages in einem französischsprachigen Land ohne Probleme verständigen zu können.
Bleibt die Frage, ob es wirklich notwendig ist, dass ein Schüler die Regeln der französischen Sprache bis zu dieser Perfektion beherrscht. Ich denke, dass es die Mühe lohnt, einmal nachzudenken: Sind die Regeln, die das Französische besitzt und die laut Lehrwerk auch schön durchgenommen werden sollen, wirklich alle nötig, damit eine Kommunikation funktioniert? Kann man nicht auf gewisse grammatikalische Themen verzichten, ohne zu befürchten, dass eine Kommunikation scheitert? Ich würde sagen, doch.
Das Ziel von uns Lehrern ist es, den Schülern zu ermöglichen, ein verständliches Gespräch mit französisch sprechenden Menschen anzufangen und aufrechtzuerhalten. Behält man dies im Hinterkopf, dann sieht man, dass viele der Themen, die von Französischlehrwerken durchgenommen werden, für diesen Zweck überflüssig sind.
Man kann also sehr gut
  • auf einige grammatikalische Besonderheiten verzichten;
  • die grammatikalischen Themen reduzieren;
  • das Erlernen des Französischen einfacher gestalten;
  • Alternativen zu sprachlichen Phänomenen bieten.
Wenn man diese Punkte berücksichtigt, bin ich überzeugt, dass man in den Schülern die Bereitschaft sowie den Wunsch, Französisch zu lernen, steigern und dieser Sprache zu einem besseren Ruf verhelfen kann. Nur wenn ein Sprecher begreift, dass er nicht perfekt sein muss, um verstanden zu werden, wird er sich bemühen, überhaupt etwas in dieser Sprache zu produzieren. Wir Lehrer müssen dies bei Rückmeldungen an Schüler natürlich ebenfalls berücksichtigen, indem wir nicht auf jeden kleinsten Fehler "springen", sondern den Schüler loben und weiterhin ermutigen, Sprache zu produzieren.
Diese Grammatik richtet sich an Französischlehrer und -schüler. Sie versucht, in einfacher, anschaulicher Weise die französische Sprache vorzustellen. Für Lehrer werden Vorschläge zur Einführung eines Themas im Unterricht gemacht. Schülern wird durch Vergleiche, Erklärungen und Beispiele versucht, das Thema zu veranschaulichen und klarzumachen.

Christophe Weber
Püttlingen, am 21. Februar 2013

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