6. Satzbau und Wortstellung
6.1. Allgemeine Regeln der Wortstellung
Das Französische hat im Gegensatz zum Deutschen einfache Regeln der Wortstellung, da die Reihenfolge der Satzglieder in allen Sätzen i. d. R. gleich bleibt, während sich diese im Deutschen je nach Satz ändert:
Ich habe Hunger. (Subjektpronomen + Verb + Objekt)
Er sagt, dass er Hunger hat. (Subjektpronomen + Objekt + Verb)
Er kommt nicht, weil er krank ist. (Subjektpronomen + Adjektiv + Verb)
Er kommt nicht, denn er ist krank. (Subjektpronomen + Verb + Adjektiv)

Im Französischen lautet die Wortstellungsregel immer "Subjekt(pronomen) + Verb + Rest des Satzes". Der Rest des Satzes kann ein Objekt, ein Adjektiv, ein Adverb o. ä. sein. Da es sehr oft ein Objekt ist, hat sich die Abkürzung S+V+O eingebürgert.
J'ai faim. (Subjektpronomen + Verb + Objekt)
Il dit qu'il a faim. (Subjektpronomen + Verb + Objekt)
Il ne vient pas parce qu'il est malade. (Subjektpronomen + Verb + Adjektiv)
Il ne vient pas car il est malade. (Subjektpronomen + Verb + Adjektiv)

Auch bei Sätzen, die durch eine adverbiale Bestimmung eingeleitet werden, wird im Französischen i. d. R. die normale Wortstellung beibehalten:
Die Sonne scheint.
Heute scheint die Sonne.
Le soleil brille.
Aujourd'hui, le soleil brille.

Eine Satzstruktur, bei der diese Wortstellung nicht eingehalten wird und das Subjekt bzw. Subjektpronomen mit dem Verb den Platz tauscht, nennt man Inversion. Besonders häufig tritt dieses Phänomen bei der Frage auf. Aber auch hinter einigen Adverbien folgt eine Inversionskonstruktion.

Hinter Fragewörtern ohne "est-ce que" steht normalerweise eine Konstruktion mit Inversion: Qui as-tu vu? Pourquoi êtes-vous là? Quand arriveront-ils? Combien en achète-t-il?

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