Die romanischen Sprachen
Die Einteilung der romanischen Sprachen nach Walter von Wartburg
Das Gebiet, in dem die romanischen Sprachen gesprochen werden, heißt Romania. Dieses wiederum ist aufgespalten in die Ost- und Westromania bzw. in die innere und äußere Romania. Zur Ostromania gehören die beiden ersten oben angeführten Gruppen (also Balkano- und Italoromanisch), während die Westromania die beiden anderen umfasst.
Als innere Romania bezeichnet man das Gebiet der Romania, das nahe bei Rom gelegen war, während die weiter entfernten Bereiche den Namen äußere Romania tragen.
Selbstverständlich unterscheiden sich die Sprachen der verschiedenen Romania auch stark voneinander. Die wichtigsten Unterschiede stellt die folgende Übersicht dar:

Merkmal Westromanische Sprachen Ostromanische Sprachen
Pluralzeichen -s vorhanden, im Frz. jedoch meist nur geschrieben kein -s, sondern vokalische Pluralmarkierung
Frz: ami, amis
Span: amigo, amigos
Ital: amico, amici
Rum: salutare, salutari

Sonorisation von Okklusivlauten in intervokalischer Stellung Frz: feu < fouge < foge <
Span: fuego <
focus (lat) > fuoco (Ital)
> foc (Rum)
Frz: savon < sabon <
Span: jabón <
sapo (lat) > sapone (Ital)
> sapon (Rum)
Frz: roue <
Span: rueda <
rota (lat) > ruota (Ital)
> roata (Rum)
SONORISIERT OKKLUSIV BLEIBT ERHALTEN

Das Phänomen der Sonorisierung lässt sich durch folgendes Schema vereinfacht darstellen:
p > b > v
t > d > ð > ø (Null-/Schwundstufe, siehe roue in der Tabelle oder salutare > saluer)
Zur Sonorisierung siehe auch: Sonorisierung der Verschlusslaute
Für weitere Beispiele siehe: Weitere Beispiele zur Sonorisierung
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